Tag 11
Gestern morgen schaute ich, wie weit die Strecke zur nächsten Unterkunft ist – und erschrak. 17km? Wer hatte das denn geplant?
Zwar hatte ich vor dem Urlaub so groß getönt dass ich bis zu 20km am Tag schaffen könnte, allerdings hatte ich da so vieles einfach nicht einkalkuliert. Rucksack, Füße, Druckstellen, Anstrengung… es wird mit jedem Tag schwerer los zu laufen.
Ich genieße das laufen, darum mache ich weiter. Aber ich muss die Länge der Touren deutlich von dem runter Schrauben was ich mal dachte.
Also gestern 17km… die ich nicht gepackt hätte. Mein rechter Fuß sitzt von Anfang an nicht so richtig perfekt im Schuh, seit Freitag Abend ist ein Zeh taub. Das war mein Zeichen, es nicht weiter herauszufordern.
In Briscous fuhr ein Bus nach Ustaritz mit Umsteigen in Cambo-les-Bains. Von Cambo hatte ich schon gelesen, es aber nicht eingeplant. Das passte jetzt hervorragend.
Ich fuhr also erstmal um 11 nach Cambo und verbummelte da die Mittagszeit. Es gab leckere Kartoffeln und ein himmlisches „Gateau Basque“ und ein süßes Städtchen in dem es Spaß machte einfach ein wenig rum zu sitzen und zu gucken.
Der Weg von Cambo nach Ustaritz: 8km auf dem Jacobsweg. Machbar! Meine Füße dankten mir (beide) den Vormittag in Espandrilles und so machte ich mich auf. Entlang der Nimes, ein bisschen Hügel raufrunter aber doch (bis auf einen gemeinen Anstieg) ein eher harmloser und sehr malerischer Marsch.
In Ustaritz gab es sogar noch einen Zugang zum Fluss und ich konnte ein wenig plantschen bevor es den letzten Hügel rauf zur Unterkunft ging.
Hier hatte ich das erste mal kein Glück mit dem AirBnB. Es wurde als „Studio“ angepriesen (und war die einzige freie Unterkunft hier in der Umgebung) darum biss ich in den sauren Apfel und buchte die Nacht für 80€. Dafür bekam ich: ein muffiges Kellerappartement mit durchgelegenem Bett – ohne Frühstück. In Briscous hatte ich 30€ für ein sehr schönes Zimmer mit ganz feinem Bett und Frühstück bezahlt. Sehr ärgerlich… hielt mich auch wach heute Nacht, als ich aufwachte weil mir alle Knochen weh taten.
Aber sowas muss es wohl auf jeder Reise geben…
Und weil es einfach nicht fein ist in Ustaritz, breche ich auch gleich auf zum letzten Ziel: Bayonne für drei Tage.
Guten Morgen Lieblingstochter,
nun bist du unterwegs auf deiner letzten Etappe, und ich wünsche dir einen guten Weg und mehr Glück mit der Unterkunft für die letzten Nächte in Frankreich.
Danke für die Fotos! Die Sonnenblumen grüßen den Wanderer auf dem Jakobsweg, das ist für mich ein besonders schönes Motiv. Ich kann mir vorstellen, dass deine Füße nach den ganzen Strapazen jede Minute ohne Wanderschuhe genießen!
Hab noch einen schönen Tag!
Alles Liebe, Eva
Ohh wie schön… grüß das Meer von mir