Angst.

Guck an, da bist du wieder.
Gestern habe ich in einer freundschaftlichen Situation ziemlich doof überreagiert und war regelrecht von Neid zerfressen.
Und überhaupt habe ich in den letzten Tagen immer heftiger das Bedürfnis, von extern bestätigt zu werden. Ich kann schlecht gönnen und mich gerade nicht für und mit anderen freuen.

Den ganzen gestrigen Abend fragte ich mich, warum ich so reagiert habe. Die Antwort klopfte, aber ich hatte keine Ruhe um sie rein zu lassen. Heute morgen stand sie von allein in der Tür: Ich habe Angst. Ich sorge mich. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Ich kann die momentane Situation, die neuen Beschränkungen und die daraus für mich resultierenden Bedingungen nicht einschätzen.

Und das macht mir eine Heidenangst.

Es hat sich eingeschlichen in den letzten Tagen, ganz heimlich kam nach und nach immer mehr Sorge in meine Gedanken und verdrängte die Zuversicht die mich in den letzen Monaten so beständig begleitet und gestärkt hat.
Verzweifelt wälze ich die Frage, was denn nun richtig ist und mir entspricht und meine Herzensaufgabe sein darf.
Vor lauter Suche nach der einen, richtigen Antwort – dem Masterplan – werde ich blind für den Weg, der schon da ist.

Das ist das tückische an der Angst: Sie setzt sich heimlich auf deine Schulter, flüstert dir ihre Beschwörungen ins Ohr und du denkst es wären deine eigenen Gedanken und irgendwann kannst du vor lauter Last auf dem Rücken kaum noch aufrecht gehen und traust dich keinen Schritt mehr vorwärts zu machen.

Und jetzt?
Abschütteln, weitermachen?
Rüstung an und kämpfen?
Erkenntnis nehmen und Erleuchtet sein?
Hm, klingt irgendwie alles nicht praktikabel.

Ich versuche es nochmal mit Birgits Frage: Tust du es aus Angst oder aus Liebe?
Und rufe mir ins Gedächtnis dass es immer meine Entscheidung ist, welchen Antreiber ich wähle.
Weniger Angst. Mehr Liebe.

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