Es schubst.
Von allen Seiten.
In den letzten Tagen habe ich von mehreren Menschen die Frage gestellt bekommen:
Wovon träumst du? Welche Zukunft malst du dir für dich aus?
Ich hatte keine Antwort.
Auch jetzt habe ich einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen weil ich so gern aus der Hüfte schießen würde: ich wünsch mir dies, ich sehe jenen Weg, ich will das!
Aber ich kann nicht!
Ich stottere und formuliere, formuliere neu, meine Sätze sind gespickt mit „ähm“ und „also“ und „vielleicht“…
Das, was ich so gern zum Thema meiner Yogastunden mache, scheint mein eigenes Thema zu sein.
Höre ich mir denn selbst nicht zu?
Wenn ich dazu auffordere das los zu lassen was auf deinen Schultern lastet.
Wenn ich von sein-lassen spreche, von Akzeptanz, von Vergebung und die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Heute morgen habe ich mich wahnsinnig darüber geärgert dass jemand zu mir sagte: Ich wollte nicht hören welche Selbstzweifel du hast. Erzähl mir von deinen Träumen!
Mein erster Impuls war: ich muss dir gar nichts erzählen, wenn du nichts über diesen Teil meiner Selbst wissen willst!
Fast hätte ich das auch erbost ausgesprochen, das Gespräch damit vermutlich zum Erliegen gebracht.
So wie ich das immer mache, aggressiv darauf reagiere wenn jemand nochmal nachfragt: Nein, ich wollte nicht wissen was dich von außen in der Vergangenheit beeinflusst hat. Ich will wissen was du, was KATJA, sich wünscht!
Ist es das, was sich immer wieder so schwer anfühlt? Mein Rucksack voll mit Erfahrungen, Enttäuschungen, Traurigkeit, Sorgen, verdammten Selbstzweifeln?
Und jetzt das. Schubser allerseits.
Unerbittlich: Geh weiter! Hör auf deinen Rucksack zu schleppen und von seinem abgegriffenen, staubigen Inhalt zu erzählen!
Nun formuliere sie schon neu! Sprich sie aus, deine Träume, Wünsche, Hoffnungen!
Erlaube dir, groß zu denken.
Befreie dich von der Last damit du deine Kraft für den Weg nutzen kannst der vor dir liegt.
Nein, es gibt keine Pause mehr. Und nein, es gibt auch niemanden der deinen Rucksack mit dir gemeinsam tragen will.